verschütten

verschütten
ver|schüt|ten [fɛɐ̯'ʃʏtn̩], verschüttete, verschüttet <tr.; hat:
1. völlig zudecken; ganz bedecken [unter sich] begraben:
die Lawine verschüttete einige Häuser des Dorfes.
2. unbeabsichtigt aus einem Gefäß schütten:
er verschüttete die Milch; sie füllte das Wasser in die Flasche um, ohne einen Tropfen zu verschütten.
Syn.: kleckern (ugs.), schlabbern (ugs.), vergießen.

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ver|schụ̈t|ten 〈V. tr.; hat
1. versehentlich vergießen (Flüssigkeit)
2. zuschütten, mit Erde bedecken (Brunnen, Graben, Teich)
● es bei jmdm. verschüttet haben 〈fig.; umg.〉 bei jmdm. in Ungnade gefallen sein, jmds. Gunst, Wohlwollen verloren haben; verschüttet werden durch einstürzendes Gebäude, Erdmassen usw. von der Außenwelt abgeschnitten werden

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ver|schụ̈t|ten <sw. V.; hat [mhd. verschütten]:
1. versehentlich irgendwohin schütten; vergießen:
Salz, Bier v.;
sie schenkte ein, ohne einen Tropfen zu v.
2.
a) ganz bedecken, [unter sich] begraben:
bei dem Unglück sind mehrere Bergleute verschüttet worden;
der Vesuv hatte mehrere Städte verschüttet;
Ü ihre Begabung blieb verschüttet;
b) zuschütten, [mit etw.] auffüllen:
einen Brunnen, Graben [mit Kies] v.

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ver|schụ̈t|ten <sw. V.; hat [mhd. verschütten]: 1. versehentlich irgendwohin schütten: Salz, Suppe, Bier v.; Ruth ... schenkte den Tee ein, still und schnell und ohne einen Tropfen zu v. (Aichinger, Hoffnung 76). 2. a) ganz bedecken, [unter sich] begraben: bei dem Unglück sind mehrere Bergleute verschüttet worden; Da stand der Vesuv und hatte Städte verschüttet (Thieß, Legende 112); Er für seine Person zöge einen Brandbombentreffer auf das Haus vor. Da werde man nicht verschüttet (Kempowski, Tadellöser 171); Ü Damit greift es (= Museum) eine wissenschaftliche Tradition auf, die in Deutschland durch den Nationalsozialismus und seine Folgen verschüttet wurde (Archäologie 2, 1997, 36); das Familienbewusstsein wie überhaupt das Geschichtsbewusstsein ist ja bei den meisten verschüttet (Loest, Pistole 246); seine Begabung blieb verschüttet (Kicker 82, 1981, 28); Projektinitiator Gottfried Fischer illustriert, wie das Wiederfinden verschütteter Erinnerungen funktionieren kann (Woche 13. 3. 98, 29); *es bei jmdm. verschüttet haben (landsch.; jmds. Wohlwollen verloren haben); b) zuschütten, [mit etw.] auffüllen: einen Brunnen, Graben [mit Kies] v.; Nationale Volksarmee und sowjetische Soldaten ... verschütteten Moore und Matten mit Kalkschotter (natur 5, 1991, 57).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • verschütten — verschütten …   Deutsch Wörterbuch

  • Verschütten — Verschütten, verb. regul. act. 1. Durch ein hingeschüttetes Hinderniß versperren, verschließen. Den Weg mit Schutt verschütten. Einen Brunnen, einen Graben verschütten, zuschütten. 2. Sein Vieh dem Hirten verschütten, nur in einigen Gegenden, den …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • verschütten — V. (Mittelstufe) etw. aus Versehen danebenschütten Beispiele: Er hat Kaffee auf dem Tisch verschüttet. Sie hat Zucker auf dem Boden verschüttet …   Extremes Deutsch

  • verschütten — 1. ausgießen, auskippen, ausschütten, herausschütten, übergießen, umschütten, vergießen, verstreuen, vertropfen; (ugs.): kleckern, überschütten, umgießen, verkleckern; (ugs. abwertend): schlabbern, sudeln; (landsch.): verplempern, zeppeln. 2.… …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • verschütten — ver·schụ̈t·ten; verschüttete, hat verschüttet; [Vt] 1 etwas verschütten eine Flüssigkeit, ein Pulver o.Ä. ohne Absicht aus einem Gefäß fließen lassen: Kaffee, Zucker, Mehl verschütten 2 etwas verschüttet jemanden / etwas große Massen von Sand,… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • verschütten — verschüttenv 1.esbeijmverschütten=sichmitjmentzweien;sichjdsWohlwollenverscherzen.Wasmanverschüttet,istentwederdas»⇨Fettnäpfchen«,oderessinddieSuppe,derBrei,dasSalzoderdasWasser,wievollständigeRedensartendes16.Jhsbelegen.Seitdem16.Jh.… …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

  • verschütten — verschödde, üvverschödde, verschlabbere …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • verschütten — ver|schụ̈t|ten …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Verschütten — 1. Wass man verschütt hat, das bringt man selten in sein statt. – Lehmann, 775, 8; Henisch, 1354, 31; Petri, II, 611. Lat.: Res, quae sparguntur, totae non saepe leguntur. (Sutor, 103.) *2. Er hat s bei mir verschüttet. – Eiselein, 619; Schöpf,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • verschlabbere — verschütten …   Hunsrückisch-Hochdeutsch

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